Der Rennsteig ist ein vom Deutschen Wanderverband ausgezeichneter Qualitätswanderweg. Er wurde von August Trinius für die Wanderbewegung entdeckt und vor allem durch die Publikationen des 1896 gegründeten Rennsteigvereins weit über die Grenzen Thüringens und Frankens bekannt. Der Rennsteig-Radwanderweg wurde am 19. Juni 2000 eröffnet. Er ist überwiegend mit einer wassergebundenen Decke versehen, teilweise wird er auch auf ruhigen Landstraßenabschnitten geführt. Hier und da weicht er vom historischen Rennsteig ab, so dass starke Steigungen vermieden wurden. Dadurch ist er etwa 30 km länger als der Wanderweg.
Der Rennsteig verläuft auf dem Kamm des Thüringer Mittelgebirges von Nordwest nach Südost meist in Höhen von rund 500 bis 970 Metern. Er beginnt im Eisenacher Stadtteil Hörschel an der Werra (196 m ü. NHN) und endet nach 169,3 km in Blankenstein an der Saale (414 m ü. NHN). Im Jahr 2003 wurde der Rennsteig durch das Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation neu vermessen; dabei wurde eine Gesamtlänge von 169,29 km ermittelt. Die Markierung ist durchweg sehr gut, meist ein weißes R. Entlang des Rennsteiges gibt es circa alle 5 bis 10 Kilometer kleine, offene Unterstandshütten.
Seine erste Erwähnung fand der Rennsteig im Jahre 1330 als Rynnestig. Etymologen sind sich über die Bedeutung des Namens nicht schlüssig. Er lässt sich auf die Jägersprache Rain im Sinne von Grenze zurückführen. Im Althochdeutschen ist der renniweg im Gegensatz zu befahrbaren Heerstraßen ein schmaler Lauf- oder Reitweg. In der Bergfreiheit für Goldlauter von 1546 ist dann vom Rensteig die Rede. Neben dem heute bekannten Rennsteig gab es im gesamtdeutschen Raum etwa 250 weitere Rennsteige und Rennwege. Diese waren teilweise älter und teilweise jünger als der des Thüringer Waldes. Die Deutung als reiner Grenzweg lässt sich damit teilweise widerlegen.
Entlang des Rennsteigs stehen etwa 1300 historische Grenzsteine. Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Rennsteig, der überwiegend ein Grenzweg war, mit diesen politischen Hoheitszeichen markiert. Besonders bemerkenswert sind die 13 Dreiherrensteine, von denen jedoch nur zehn direkt am Rennsteig liegen. Im Volksmund entstand für diese Grenzsteine die Bezeichnung Rennsteigstein. Die heute noch vorhandenen Grenzsteine stammen überwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Außer Grenzsteinen stehen am Rennsteig auch Forststeine sowie Steinkreuze und Gedenksteine.
Seit 1973 wird auf dem Rennsteig der GutsMuths-Rennsteiglauf, ein Volkslauf, veranstaltet. Mit mehr als 14.000 teilnehmenden Läufern und Wanderern gilt er als größter Landschaftslauf Europas.
Das Rennsteiglied ist ein Volkslied, das die Heimatverbundenheit in Thüringen ausdrückt. Der Text stammt von Karl Müller, die Musik von Herbet Roth.
Die Rennsteigbahn ist eine Nebenbahnstrecke, die seit 1998 nicht mehr im regelmäßigen Personenverkehr benutzt wird.