Bitterfelder Bogen


Im August 2006 wurde ein weiteres Kunstwerk der Öffentlichkeit übergeben. Mit dem "Bitterfelder Bogen" schuf der Künstler Prof. Claus Bury aus Frankfurt am Main auf einer ehemaligen Hochkippe einen einzigartigen Aussichtspunkt über die neu entstandene Kultur- und Seenlandschaft der Region.
Die aus drei Bögen mit einer Bogenspannweite von 70m und aus 525t Stahl bestehende Konstruktion ist 28m hoch, 81m lang und 14 m breit und ermöglicht über einen ca. 540m langen stufenlosen Laufsteg, der an jeder Biegung durch eine Bank zum Verweilen einlädt, einen Aufstieg hoch über Bitterfeld.


Pegelturm


Ursprünglich als Landmarke und Symbol für die sich verändernde Landschaft gebaut, hat sich der metallische Pegelturm heute zum Wahrzeichen des Imagewandels der Bergbaufolgelandschaft entwickelt. Der Pegelturm und die Seebrücke wurden vom Architekten Prof. Wolfgang Christ aus Weimar und dem Ingenieur Prof. Dr. Bollinger aus Frankfurt/Main entworfen. Der 26 Meter hohe Pegelturm, der über eine ca. 200 m lange Pontonbrücke erreicht werden kann, bietet auf seiner nach 274 Stufen erreichbaren Plattform, einen herrlichen Panoramablick über die neugestaltete Goitzsche. Ein feines massives Stahlnetz hüllt den Pegelturm ein und bietet so die nötige Sicherheit beim Besteigen der Stahlkonstruktion über die Wendeltreppe.


Wächter der Goitzsche


Als Wächter der Goitzsche werden die 10 über 2 Meter großen Eisenfiguren bezeichnet, deren symbolische Aufgabe die Bewahrung all dessen ist, was in dem 62 Quadratkilometer großen Sanierungsraum an Schönem und Wertvollen geschaffen wird. Jede Figur ist mit einem roten Brustschild und roter Fahne ausgerüstet. Um die Wächter herum hat der Düsseldorfer Künstler Anatol Herzfeld einen Kreis aus Findlingen gruppiert, in denen Zeichnungen von Schulklassen eingemeißelt wurden. Dieses Kunstwerk ist eine Hommage auf den anhaltinischen Fürsten Franz von Anhalt-Dessau, der seine Visionen von der Einheit aus Garten- und Parkgestaltung, Architektur und ökonomischen, sozialen und pädagogischen Anliegen in die Tat umsetzte.


Blaue Bank


Seit 2003 ist die Goitzsche um eine Attraktion reicher. Am Jahrestag der Jahrhundertflut wurde die "Sandbank" in Bitterfeld hinter dem Fritz-Heinrich-Stadion eingeweiht. Die vorerst 60 Meter lange Bank aus Stahl entstand nach einem Entwurf des Berliner Metallgestalters Roland Fuhrmann als Fluthelferdenkmal und soll später ständig erweitert werden.
Auf der Rückenlehne der Bank sind etwa 1500 Namensschilder der Fluthelfer befestigt, die beim Bau und der Sicherung des "Achten Weltwunders" (Sandsackdamm hinter dem Stadion) im Einsatz waren, und damit die Stadt vor einer großen Katastrophe bewahrten. Die Bank wurde 2005 um weitere 6 Meter verlängert.


Roter Turm


Der Rote Turm in Pouch steht am Westrand der alten Burganlage. Der erste im 10. Jh. erbaute Turm hatte wahrscheinlich auf einer Gründung aus Feldsteinen einen Hölzernen Oberbau. Im laufe der Jahre wurde er weiter befestigt und in Backsteinbauweise erneuert. Beim Umbau im 15. Jh. erhielt er im Wesentlichen seine heutige Gestallt. Der alte Eingang wurde zugemauert und ein ebenerdiger Zugang aufgebrochen. Im 16. Jh. verlor er als Wehr- und Schutzturm an Bedeutung und diente nun als Frontfeste und Gefängnis. Die Besitzer des Schlosses Pouch, den Grafen Solms Sonnenwalde, restaurierten den Turm nach 1877 und bauten ihn als Aussichtsturm aus.

Früher verlief die Mulde entlang des Dorfes Pouch unterhalb des Roten Turmes und des Schlosses. 1975 wurde der Fluss durch den Bergbau umgeleitet. Herman Priganns Projekt erinnert an den früheren Verlauf der Mulde. Mit Sträuchern, Stauden, Erde, Sand, Steinen, Straßenplatten und alten Fundamentteilen gestaltete der Künstler seine Reminiszenz an den alten Muldelauf in einer durchgängigen Wellenbewegung. Diese kunstvoll geschaffene Landschaftsbewegung zieht sich wie ein grüner Fluss auf einer Länge von 1,8 Kilometern durch die Landschaft. Wo der alte Flusslauf in die Wasserfläche des Sees reicht, markieren unterschiedlich hohe Betonpfeiler das Wellenmotiv.


Halbinsel Pouch


Die Halbinsel Pouch ist das Kernstück des weltweit größten Landschaftskunstprojektes. Hier findet man fertige Landschaftskunstwerke wie "Labyrinth" des Polen Zenon Polus, "Kegel und Haldenhügel" der Franzosen Marc Babarit und Gilles Bruni, der "verschwundene Fluß" von Herman Prigann, die "schwimmenden Steine" von Nadia Schmidt, die "Haut" von Hartmut Renner und natürlich die "Agora" von Prof. Siegfried Knoll und Andres Bosshard.


Schmetterlingspfad im Goitzsche-Wald


Der 300 Meter lange Schmetterlingspfad im Goitzsche-Wald wird durch 18 Betonstelen, auf denen Fotos von in der Goitzsche vorkommenden Schmetterlingen zu sehen sind, gebildet. Texte informieren über Lebensweise und Verhalten der Tiere. Das für die betreffende Schmetterlingsart typische Flugbild ist auf der Vorderseite der Stelen künstlerisch verfremdet mit einem goldenen Aufdruck dargestellt.


Lucretius Place


Auf einer quadratischen Kiesfläche wurden paarweise 10 Betonplatten eingelassen, die mit „10 Begriffen aus der Natur“ beschriftet werden. Die lateinischen Worte bilden jeweils ein Paar von Gegensätzen.

 

Es handelt sich im Einzelnen um:
OTIUM - FUROR (Ruhe – Maßlosigkeit)
VENUSTAS - TERROR (Anmut – Schrecken)
AMOENITAS - HORROR (Lieblichkeit – Furcht)
SALUBRITAS - VITIUM (Wohlsein – Schaden)
JUCUNDITAS - MOESTITIA (Lust – Traurigkeit)

 

Der Philosoph Lucretius soll diese Begriffe ursprünglich benutzt haben. Die Ambivalenz des menschlichen Verhältnisses zur Natur ist seit der Antike immer mit den widersprüchlichen Begriffspaaren belegt worden, die sich in „Lucretius Place“ wieder finden.